Wie sieht ein muslimischer Badeanzug Burkini aus?
Burkini ist ein Badeanzug für muslimische Frauen. So wie
Hijab, Niqab und Abaya, ist ein umstrittenes muslimisches Kleid in Europa. Aber wenn zum Beispiel Burka und Niqab traditionelle Hüte mit langer Geschichte sind, dann ist Burkini eine Erfindung des 21. Jahrhunderts.
Der Hintergrund zum Burkini-Badeanzug
Der Name des Burkini-Badeanzugs besteht aus zwei Wörtern - Burka und Bikini. Burka ist ein Schleier, der das Gesicht einer Frau vollständig bedeckt. Das Wort Burka ist persischen Ursprungs und bedeutet in der Übersetzung eine Wolldecke. Bei den Völkern des Kaukasus auch Burka und Männermantel aus Filz ohne Ärmel genannt.
Der Bikini ist der offenste Damenbadeanzug, der in den 1960er Jahren unter anderem dank der Franzosen in Mode kam
Schauspielerin und Sängerin Brigitte Bardot, sowie Filme mit ihrer Teilnahme. Der Bikini-Designer war Louis Reard, der 1946 den Badeanzug erfand. Der Name "Bikini" stammt von der Insel Bikini, auf der 1946 die Amerikaner Atomtests durchführten. Das Aussehen eines solchen offenen Badeanzugs in diesen Jahren ähnelte der Explosion einer Atombombe.
Der Bikini-Badeanzug ist separat, das heißt, er besteht aus einem BH und einem Höschen. Ein eigenartiger Prototyp eines Bikinis ist in Fresken aus Pompeji während des Römischen Reiches zu sehen. Diese Fresken zeigen Mädchen mit zwei Stoffstirnbändern. Einer bedeckt die Brust, der andere die Oberschenkel. Höchstwahrscheinlich besuchten die Römer in diesem Outfit die Bäder.
Doch dann verschwinden offene Badeanzüge für lange Zeit aus der Geschichte. Sowohl in der Geschichte Europas als auch in der Geschichte der Länder des muslimischen Ostens hatten Männer und Frauen viele Jahrhunderte lang keine spezielle Kleidung zum Schwimmen.
Bis ins 19. Jahrhundert schwamm fast die gesamte Erdbevölkerung entweder nackt oder in langen weißen Unterhemden. Und wenn im 19. Jahrhundert in Europa die ersten Badeanzüge auftauchten, dann baden im Osten und immer noch Frauen und Männer am häufigsten in weißen Hemden oder tauchen sogar einfach ins Wasser.
Bademode in Europa
Auch die erste Damenbademode, die im 19. Jahrhundert in Europa auftauchte, war noch sehr verschlossen. Das Trikot aus dem 19. Jahrhundert bestand aus einem Höschen knapp unter den Knien, einem langärmeligen Oberteil und einem Rock über dem Höschen. Der Körper einer Frau in einem solchen Badeanzug war fast vollständig bedeckt, was der Moral des 19. Jahrhunderts und dem noch immer recht starken Einfluss des Christentums auf die säkulare Gesellschaft entsprach.
Im Laufe der Zeit wird die Damenbademode in Europa jedoch immer offener. Bademode, die der modernen Bademode ähnelt, erscheint in den 1920er Jahren. Es stimmt, das sind immer noch geschlossene Badeanzüge.
In den 1920er Jahren begann in Europa die eigentliche Mode für Bademode. Dies lag daran, dass Bräunen in Mode kam, unter anderem dank Coco Chanel, Strandurlaub und Sport.
Bräune Mode und Sport, und dementsprechend auch auf Badebekleidung, blieb in den folgenden Jahrzehnten erhalten.
Aber erst in den 1960er Jahren wurde es in Europa für Frauen möglich, den offensten Badeanzug zu tragen - einen Bikini.
Das Aufkommen von Burkini in der muslimischen Mode in den 2000er Jahren, wie Bikinis in der europäischen Mode in den 1960er Jahren, ist eine Revolution in der Kleidung.
Und so wie der Bikini-Badeanzug in den 1960er Jahren die Kleidung in Europa revolutionierte, revolutionierte der Burkini-Badeanzug in den 2000er Jahren die muslimische Damenbekleidung. Tatsächlich konnten muslimische Frauen mit dem Aufkommen des Burkini nicht nur ins Wasser springen, sondern auch schwimmen, was in einem langen Unterhemd oder einem Kleid unmöglich war. Und auch Sport treiben, wie zum Beispiel Basketball. Denn Burkini ist nicht nur ein Badeanzug, sondern auch ein Anzug für den Sport. Vor dem Erscheinen des Burkini hatten auch muslimische Frauen keine Sportkleidung.
Burkini-Designerin Aheda Zanetti
Burkini wurde in den 2000er Jahren von der Designerin Aheda Zanetti erfunden. 2004 gründete sie ihre Designermodemarke in Australien, wo sie lebt. Die Heimat von Aheda Zanetti ist der Libanon, wo sie 1967 geboren wurde. Doch im Alter von zwei Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Australien.
Ursprünglich war Aheda Zanetti in der Herstellung von Sportbekleidung für Frauen tätig, die sich zum Islam bekennen. Und später erfand sie den Burkini-Badeanzug. Die Idee der Designerin kam von ihrer Nichte, die sich entschied, Basketball zu spielen, und es war äußerst unbequem, in traditioneller muslimischer Kleidung Sport zu treiben.
Wie sieht ein Burkini-Badeanzug aus?
Burkini ist ein Badeanzug aus 100% Polyester. Synthetisches Gewebe, dessen Vorteile gute Abriebfestigkeit, leichte Faltenbildung und ziemlich hohe Festigkeit sind.
Burkini besteht aus zwei Teilen - einer eng anliegenden Hose und einer oberen Tunika. Im Schnitt erinnert der Burkini ein wenig an Pyjamas. Gleichzeitig wird eine eng anliegende Kapuze auf den Kopf gesetzt. Nur Füße, Handflächen und Gesicht bleiben offen. Somit erfüllt Burkini alle Kleidungsstandards für Frauen, die sich zum Islam bekennen.
Die Farben des Burkini-Badeanzugs können sehr unterschiedlich sein. Von den traditionellen Farben Schwarz und Blau für muslimische Kleidung bis hin zu Burkini in verschiedenen Farben und mit den unterschiedlichsten Mustern. Zum Beispiel Muster im orientalischen Stil oder in einer Blume.